MUNITION

101. Wie lange kann man Munition aufbewahren?

Munition, die älter als 15 Jahre ist, sollte nicht mehr verwendet werden.

102. Wie sollte Munition/Pulver aufbewahrt werden?

Am besten kühl, bei gleichmäßiger Temperatur (12-15°C) und ca. 50 % relativer Luftfeuchte. Die chemische Zersetzung des Pulvers setzt nach rund 20 Jahren langsam ein. Bei einer hohen und ungleichmäßigen Lagertemperatur beginnt dieser Prozess bereits früher.

103. Was sollte man beim Jagen bei tiefen Temperaturen beachten?

Schießen Sie die Waffe bei für die Jagd zu erwartenden Temperaturen ein. Lassen Sie die Waffe etwa eine Stunde lang abkühlen. Die Munition kann entweder in einer Rocktasche oder bei gleicher Temperatur wie für die Waffe verwahrt werden.


104. Was ist der Unterschied zwischen Randfeuerzündung und Zentralfeuerzündung?

Bei der Randfeuerzündung ist der Zündsatz in den Rand der Hülse eingegossen, wie z.B. bei der 22 LR. Bei der Zentralfeuerzündung trifft der Schlagbolzen mittig auf das Zündhütchen, in dem der Zündsatz zwischen der Messingkapsel und dem Amboss angeordnet ist.

105. Warum werden Patronenhülsen aus Messing gefertigt?

Die Hülse hält das Pulver, das Geschoss und das Zündhütchen zusammen und gewährleistet die Dichtheit an der Rückseite. Sie muss dem Druck standhalten und nach dem Schuss herausgenommen werden können. Messing mit 70-72 % Kupferanteil und dem Rest aus Zink erfüllt diese Anforderungen. Hülsen wurden z.B. auch aus Stahl gefertigt, sie sind jedoch nicht korrosionsbeständig und die Abnutzung der Werkzeuge ist größer. Weichere Materialien wie Aluminium haben eine etwas geringere Festigkeit und es kommt zu Oxidation an der Oberfläche. Daher ist Messing ein sehr guter Kompromiss.

106. Wie viel Energie wird für das Zünden eines Zündhütchens benötigt?

Diese Frage ist nicht ganz einfach zu beantworten, es ist sehr davon abhängig, wie schnell der Schlag ausgeführt wird. Gemäß militärischen Spezifikationen müssen beim Fallenlassen einer Stahlkugel aus einer bestimmten Höhe annähernd 100% aller Zündhütchen zum Knallen gebracht werden. Es gibt auch Regeln, nach welchen die Fallhöhe gering ist und keine Zündhütchen knallen dürfen.

107. Kann man bei der Jagd Wettkampfmunition benutzen?

Gemäß Jagdvorschrift muss ein Jagdgeschoss eine Spitze aufweisen, die ein Aufpilzen ermöglicht. Wettkampfgeschosse sind daher nicht erlaubt. In einigen Ländern gibt es diesbezüglich jedoch keine Vorschriften, sodass beide Typen verwendet werden. Ein Geschoss, das sich vorne nicht öffnet, wird rasch unstabil und gibt Energie ab. Ein Geschoss, das auf einen kräftigen Knochen auftrifft, dringt nicht bis zu lebenswichtigen Organen vor, was einen Krankschuss bedeutet. Ein guter Treffer hat vermutlich auch einen deutlichen Gewebeschaden zur Folge.

108. Wie laut ist ein Schuss?

Die Lautstärke wird in dB (Dezibel) gemessen. Die Dezibel-Skala ist nicht linear, d.h. 100 dB sind nicht doppelt so laut wie 50 dB. Eine Erhöhung um 3 dB bedeutet eine Verdopplung der Lautstärke. Demnach sind 100 dB ca. 17-mal so laut wie 50 dB.

Unterschiedliche Messmethoden ergeben unterschiedliche Ergebnisse. Die nachstehenden Werte beruhen auf in den USA durchgeführten Messungen.

22 LR von Pistole 158 dB

22 LR von Gewehr 139 dB

9 mm von Pistole 160 dB

223 Rem von Gewehr 166 dB

Die Belastungsgrenze für das menschliche Gehör liegt bei ca. 120 dB, daher sollte immer ein Gehörschutz getragen werden.

109. Wo erhalte ich Munition für alte Waffen?

Jagdzeitschriften enthalten häufig diesbezügliche Anzeigen. Achten Sie aber genau darauf, dass die Munition die gleiche Bezeichnung wie die Waffe hat. Die Verwendung alter Hülsen kann gefährlich sein, da Messing nach langer Lagerung spröde wird.

110. Kann man die Patronen .300 Win., .300 Weatherby und .300 Ultra mag. mit ein und derselben Waffe verwenden?

Nein, auf keinen Fall. Jede Patrone hat ihre Bezeichnung. Im gegenständlichen Fall bezeichnet die Zahl .300 das Kaliber, d.h. 0,3 Zoll = 7,62 mm. Die Nomenklatur des Schwedischen Amtes für Umweltschutz kann mitunter verwirrend sein, da in dieser die Patrone mit Kaliber x Hülsenlänge angegeben ist. Es gibt mehrere Patronen mit derselben Bezeichnung, was zu einer eindeutigen Klassifizierung nicht beiträgt.

111. Gibt es nähere Informationen über die neuen Normalkaliber .300, .338 und .375 Norma Mag.?

Diese drei Patronen wurden bei der Erstellung des aktuellen Katalogs als geplante Produkte kurz erwähnt und waren noch nicht fertig entwickelt. Man ging davon aus, dass sich die .338 und .300 sowohl als Langstreckenpatrone als auch als Jagdpatrone gut eignen würde. Beide sind heute als Hülse und Patronen erhältlich. Die .375 befindet sich nach wie vor im Stadium der Entwicklung.

112. Was ist zu tun, wenn es klick macht?

Warten Sie mindestens 30 Sekunden. Richten Sie den Lauf in eine ungefährliche Richtung (Kugelfang) und entfernen Sie die Patrone. Gewöhnlich gibt es zwei mögliche Erklärungen für eine nicht erfolgte Zündung. Entweder hat das Zündhütchen nicht gezündet wie es sollte, oder der Schlagbolzen konnte am Zündhütchen nicht richtig anschlagen. Der Grund hierfür kann z.B. eine schadhafte Feder, eine falsche Hülse oder ein nicht ganz geschlossenes Verschlussstück sein. Stellen Sie sicher, dass sich vor dem nächsten Schuss nichts im Lauf befindet.

113. Wie groß ist beim Rückstoß der Unterschied zwischen einer Normalpatrone und einer Magnumpatrone?

Wenn man nur die Rückstoßenergie gegenüberstellt, ist ein Vergleich einfach. Eine .30-06 mit Standardladung und 11,7 g Geschoss ergibt eine Energie von 30 J, wogegen eine .300 Win. Mag. mit dem gleichen Geschoss, aber 915 m/s, eine Energie von 44 J erzeugt. Eine .378 Weatherby bringt 95 J und eine große Patrone wie die .505 Gibbs erzeugt 149 J.

Der empfundene Rückstoß ist davon abhängig, wie schnell dieser kommt und wie schwer die Waffe ist. Bei einer 378 Weatherby wird der Rückstoß von den meisten als stärker als bei einer 505 Gibbs empfunden, und zwar aufgrund des Geschossgewichts und der Geschwindigkeit. Mit einem guten, breiten Rückschlagminderer und einem geraden Schaft lässt sich der Rückschlag effektiv vermindern.

114. Welche Substanzen enthält ein Zündhütchen?

Die Rezeptur hat häufig folgende Zusammensetzung: Bariumnitrat, Bleitrizinat, Kalziumsilizid, Bleidioxid, Schwefelantimon und Tetrazen.

Normal enthält ein Zündhütchen einen Zündsatz von ca. 30 Milligramm.

115. Warum werden einige Hülsen vernickelt?

Dies kann mehrere Gründe haben. Wenn Patronen in einem Ledergürtel aufbewahrt werden, bildet sich auf dem Messing durch die Gerbsäure rasch eine Patina. Aus diesem Grund haben sog. Afrikapatronen oft eine vernickelte Hülse. Viele finden auch, dass vernickelte Hülsen ansprechender aussehen. Die Reibung zwischen Stahl und Nickel ist größer als zwischen Stahl und Messing. Daher ist es vorstellbar, dass die Hülse im Patronenlager etwas weniger gestreckt wird.

Wir möchten Sie gerne mit weiteren Informationen versorgen. Bitte füllen Sie dieses Kontaktformular aus, um uns mitzuteilen, was Ihnen fehlt! Vielen Dank!