ALLGEMEINE FRAGEN

01. Wo kann ich einen Norma-Katalog bekommen?

Ihr nächstgelegenes Jagdfachgeschäft führt in der Regel den aktuellen Katalog. Andernfalls kann dieser über die Telefonnummer 0046-571-31599 von Norma angefordert werden.

02. Wie lange kann man Munition aufbewahren?

Munition, die älter als 15 Jahre ist, sollte nicht mehr verwendet werden.


03. Wie sollte Munition/Pulver aufbewahrt werden?

Am besten kühl, bei gleichmäßiger Temperatur (12-15°C) und ca. 50 % relativer Luftfeuchte. Die chemische Zersetzung des Pulvers setzt nach rund 20 Jahren langsam ein. Bei einer hohen und ungleichmäßigen Lagertemperatur beginnt dieser Prozess bereits früher.


04. Wo finde ich nähere Informationen zur Ballistik?

Die Website von Norma enthält ein Ballistikprogramm, mit dem man verschiedene Geschwindigkeiten, Geschosse etc. selbst ausprobieren kann. Reine Ballistikdaten sind in den meisten Wiederlade-Handbüchern, wie zum Beispiel im Wiederlade-Handbuch von Norma, enthalten.


05. Was versteht man unter Ballistischer Koeffizient?

Der Ballistische Koeffizient (BC) bezeichnet die Fähigkeit eines Geschosses, den Luftwiderstand zu überwinden. Dieser Koeffizient ist ein relativer Wert im Verhältnis zu einem Standardprojektil mit BC 1,0.


06. Welchen Einfluss hat ein kurzer bzw. langer Lauf auf die Geschwindigkeit?

Ein langer Lauf ergibt eine höhere Geschwindigkeit, da der Gasdruck eindeutig höher als die Reibung im Lauf ist. Die Geschwindigkeit erhöht sich in der Regel um 2-3 m/s je cm.


07. Woraus besteht Schießpulver?

Schießpulver wird aus Cellulose, die aus den Samenhaaren der Baumwollpflanze gewonnen wird, hergestellt. Durch Nitrieren (Behandlung mit einem Gemisch von Salpeter- und Schwefelsäure) wird der Cellulose Sauerstoff chemisch zugeführt. Damit das Pulver mit der richtigen Geschwindigkeit abbrennt, werden die unterschiedlich großen Pulverkörner mit verschiedenen Chemikalien behandelt (siehe Normas Handbuch, S. 88-121).


08. Sind für große Patronen Magnumzündhütchen erforderlich?

Die schnelle Zündung mit ausreichender Pulvermenge ist wichtig. Je mehr Pulver und je stärker dessen Oberflächenbehandlung (träge), umso schwerer ist es entzündlich. Bei Ladungen von mehr als ca. 5 g Pulver ist ein Magnumzündhütchen erforderlich, aber auch für kleinere Ladungen kann ein solches verwendet werden.


09. Wie viele Schüsse kann man mit einem Lauf abfeuern?

Die Abnutzung des Laufes durch die Geschosse ist sehr gering. Entscheidend ist die Pulvermenge im Verhältnis zum Laufdurchmesser. Mit einer 7 Rem. Mag. können je nach Schießweise 500 bis 1000 Schüsse abgegeben werden, bei einer .308 Win. ist diese Anzahl 5 bis 6-mal größer, bevor dann die Präzision langsam abnimmt. Schießen mit einem heißen Lauf führt verständlicherweise zu einem deutlich stärkeren Verschleiß als in größeren Zeitabständen abgegebene Schüsse.


10. Kann man die Firma Norma besuchen?

Besuche sind möglich, jedoch sollten mindestens 4-5 Besucher hierzu angemeldet sein. Unter der Tel. 0046-571-31500 kann ein Termin vereinbart werden. Die Besuchsdauer beträgt ungefähr eine Stunde.


11. Wo erhalte ich Informationen über das Wiederladen?

Unser Wiederlade-Handbuch enthält einfache Anleitungen und Ladedaten. Für diejenigen, die sich über die Technik und Ausrüstung näher informieren möchten, werden über den Buchhandel im Internet diverse Fachbücher (meist in Englisch) angeboten. Zudem enthalten Jagzeitschriften gelegentlich Artikel zu diesem Thema.


12. Was versteht man unter Dralllänge?

Die Dralllänge wird häufig in Zoll (1 Zoll = 25,4 mm) angegeben und bezeichnet die Strecke, auf der im Lauf ein Geschoss durch Rotation um seine Längsachse eine Umdrehung vollendet. Bei den meisten Kalibern ist die Dralllänge zwischen 8 und 16 Zoll.


13. Warum kann man mit einer bestimmten Waffe nicht alle Geschossgrößen verwenden?

Kurze (leichte) Geschosse erfordern zur Erlangung der gyroskopischen Stabilität weniger Drall als lange Geschosse. Jede Patrone hat eine spezifizierte Dralllänge, die auf bestimmte Geschossgewichte abgestimmt ist. Die Probleme treten dann auf, wenn man sehr lange (schwere) Geschosse verwendet und die Dralllänge zur Stabilisierung des Geschosses nicht ausreicht. Beispiel: Die .308 Win. hat eine Dralllänge von 12 Zoll. Alle Geschosse bis ca. 12 g sind gut geeignet. Schwerere Geschosse können einen ovalen Einschusskanal ergeben und die Präzision beeinträchtigen. Leichte Geschosse erhalten mehr Drall als sie eigentlich benötigen, was jedoch praktisch ohne Bedeutung ist.


14. Warum entsteht gelegentlich ein Mündungsfeuer?

Eine normale Patrone entwickelt ca. drei Liter Gas. Durch Reaktion mit Sauerstoff in der Luft kann es sich entzünden und eine Flamme bilden, die insbesondere bei Dämmerung sichtbar ist.


15. Was sollte man beim Jagen bei tiefen Temperaturen beachten?

Schießen Sie die Waffe bei für die Jagd zu erwartenden Temperaturen ein. Lassen Sie die Waffe etwa eine Stunde lang abkühlen. Die Munition kann entweder in einer Rocktasche oder bei gleicher Temperatur wie für die Waffe verwahrt werden.


16. Was ist der Unterschied zwischen Randfeuerzündung und Zentralfeuerzündung?

Bei der Randfeuerzündung ist der Zündsatz in den Rand der Hülse eingegossen, wie z.B. bei der 22 LR. Bei der Zentralfeuerzündung trifft der Schlagbolzen mittig auf das Zündhütchen, in dem der Zündsatz zwischen der Messingkapsel und dem Amboss angeordnet ist.

17. Warum werden Patronenhülsen aus Messing gefertigt?

Die Hülse hält das Pulver, das Geschoss und das Zündhütchen zusammen und gewährleistet die Dichtheit an der Rückseite. Sie muss dem Druck standhalten und nach dem Schuss herausgenommen werden können. Messing mit 70-72 % Kupferanteil und dem Rest aus Zink erfüllt diese Anforderungen. Hülsen wurden z.B. auch aus Stahl gefertigt, sie sind jedoch nicht korrosionsbeständig und die Abnutzung der Werkzeuge ist größer. Weichere Materialien wie Aluminium haben eine etwas geringere Festigkeit und es kommt zu Oxidation an der Oberfläche. Daher ist Messing ein sehr guter Kompromiss.


18. Wo kann ich Ausrüstung zum Wiederladen kaufen?

Größere Jagdfachgeschäfte führen gewöhnlich ein gutes Sortiment an Ausrüstung. Im Internet ist die Auswahl zwar größer, jedoch muss man wissen, was man braucht. Machen Sie sich zuerst mit der Vorgehensweise beim Wiederladen und der benötigten Ausrüstung vertraut. Vielleicht besteht die Möglichkeit, sich die einzelnen Schritte von einem Bekannten zeigen zu lassen.


19. Wie viel Energie wird für das Zünden eines Zündhütchens benötigt?

Diese Frage ist nicht ganz einfach zu beantworten, es ist sehr davon abhängig, wie schnell der Schlag ausgeführt wird. Gemäß militärischen Spezifikationen müssen beim Fallenlassen einer Stahlkugel aus einer bestimmten Höhe annähernd 100% aller Zündhütchen zum Knallen gebracht werden. Es gibt auch Regeln, nach welchen die Fallhöhe gering ist und keine Zündhütchen knallen dürfen.


20. Gibt es von Norma Anleitungsunterlagen für das Wiederladen?

Nur in Form des Wiederlade-Handbuchs.


21. Kann man bei der Jagd Wettkampfmunition benutzen?

Gemäß Jagdvorschrift muss ein Jagdgeschoss eine Spitze aufweisen, die ein Aufpilzen ermöglicht. Wettkampfgeschosse sind daher nicht erlaubt. In einigen Ländern gibt es diesbezüglich jedoch keine Vorschriften, sodass beide Typen verwendet werden. Ein Geschoss, das sich vorne nicht öffnet, wird rasch unstabil und gibt Energie ab. Ein Geschoss, das auf einen kräftigen Knochen auftrifft, dringt nicht bis zu lebenswichtigen Organen vor, was einen Krankschuss bedeutet. Ein guter Treffer hat vermutlich auch einen deutlichen Gewebeschaden zur Folge.


22. Wie laut ist ein Schuss?

Die Lautstärke wird in dB (Dezibel) gemessen. Die Dezibel-Skala ist nicht linear, d.h. 100 dB sind nicht doppelt so laut wie 50 dB. Eine Erhöhung um 3 dB bedeutet eine Verdopplung der Lautstärke. Demnach sind 100 dB ca. 17-mal so laut wie 50 dB.

Unterschiedliche Messmethoden ergeben unterschiedliche Ergebnisse. Die nachstehenden Werte beruhen auf in den USA durchgeführten Messungen.

22 LR von Pistole 158 dB

22 LR von Gewehr 139 dB

9 mm von Pistole 160 dB

223 Rem von Gewehr 166 dB

Die Belastungsgrenze für das menschliche Gehör liegt bei ca. 120 dB, daher sollte immer ein Gehörschutz getragen werden.


23. Wo erhalte ich Munition für alte Waffen?

Jagdzeitschriften enthalten häufig diesbezügliche Anzeigen. Achten Sie aber genau darauf, dass die Munition die gleiche Bezeichnung wie die Waffe hat. Die Verwendung alter Hülsen kann gefährlich sein, da Messing nach langer Lagerung spröde wird.


24. Kann man die Patronen .300 Win., .300 Weatherby und .300 Ultra Mag. mit ein und derselben Waffe verwenden?

Nein, auf keinen Fall. Jede Patrone hat ihre Bezeichnung. Im gegenständlichen Fall bezeichnet die Zahl 300 das Kaliber, d.h. 0,3 Zoll = 7,62 mm. Die Nomenklatur des Schwedischen Amtes für Umweltschutz kann mitunter verwirrend sein, da in dieser die Patrone mit Kaliber x Hülsenlänge angegeben ist. Es gibt mehrere Patronen mit derselben Bezeichnung, was zu einer eindeutigen Klassifizierung nicht beiträgt.


25. Kann man sich über die Firmengeschichte von Norma irgendwo informieren?

Ja, in unserem Wiederlade-Handbuch (2004) ist unsere Firmengeschichte auf rund 20 Seiten beschrieben.


26. Gibt es nähere Informationen über die neuen Normalkaliber 300, 338 und 375 Norma Mag?

Diese drei Patronen wurden bei der Erstellung des aktuellen Katalogs als geplante Produkte kurz erwähnt und waren noch nicht fertig entwickelt. Man ging davon aus, dass sich die 338 und 300 sowohl als Langstreckenpatrone als auch als Jagdpatrone gut eignen würde. Beide sind heute als Hülse erhältlich. Die 375 befindet sich nach wie vor im Stadium der Entwicklung.


27. Was versteht man unter ”Break in”?

Darunter versteht man das empfohlene Einschießen einer neuen Waffe oder nach dem Tauschen des Laufes. Hierbei wird ein Schuss abgegeben und der Lauf gereinigt, dann wieder ein Schuss abgegeben und der Lauf gereinigt. Dieser Vorgang wird so oft wiederholt, bis im Lauf keine Tombakverschmierungen mehr vorhanden sind – dies wird mit einem Putzlappen, der an der Laufmündung 2 cm hineingestopft wird, überprüft. Danach kann man mehrere Male jeweils drei Schüsse und danach fünf Schüsse abgeben, wobei der Lauf zwischen den Schussfolgen immer gereinigt wird. Normal sind bei einem hochwertigen Lauf weniger Schüsse (etwa 10 bis 20) erforderlich. Dünne Mantelablagerungen nahe der Laufmündung stellen keine Beeinträchtigung dar.


28. Wie soll ich meine Waffe reinigen?

Hierfür gibt es mehrere Vorgehensweisen, zwei häufig angewandte sind nachfolgend beschrieben.

Einen Putzlappen mit Solvent oder Öl tränken und durch den Lauf ziehen. Eine passende Bronzebürste mit Solvent tränken. Es gibt davon viele Sorten, die man durchprobieren kann – unterschiedliche Waffen erfordern eine unterschiedliche Pflege. Die Bürste sollte nicht in die Flasche eingetaucht werden, da dadurch die Reinigungsfähigkeit der Bürste rasch beeinträchtigt wird. Die Bürste 3-10 Mal durch den Lauf ziehen, beim Zurückziehen an der Laufmündung aber vorsichtig sein. Die Bürste kann nach dem Passieren der Laufmündung losgeschraubt werden, um ein Scheuern an der Laufmündung zu vermeiden. Solvent mindestens 5 Minuten einwirken lassen und dann herauswischen. Einen Lappen bis kurz vor die Mündung führen und auf Tombakrückstände prüfen. Falls erforderlich, den Vorgang wiederholen. Durch Verwendung einer Putzstockführung können Verunreinigungen an Magazin und Patronenlager minimiert werden.

Bei einer anderen Reinigungsmethode wird Paste verwendet, und zwar nicht Carborundum, sondern spezielle, weiche Pasten. Nachdem ein Großteil der Rückstände mit einem Öl getränkten Lappen entfernt wurde, wird über eine kleinere Bürste ein Lappen gewickelt, sodass der Lappen im Laufinneren dicht anliegt. Die Paste auf der Bürste rundherum auftragen und den Lauf mit der Bürste reinigen. Da die meisten Ablagerungen am Laufanfang auftreten, reiben Sie mit der Bürste vor allem diesen Teil des Laufes ab, etwa 3-5 Mal länger als nahe der Laufmündung. Nach einer kurzen Zeit kann es erforderlich sein, neuerlich Paste aufzutragen. Das Reinigen mit Paste ist eine etwas schmierige Angelegenheit und nach der Reinigung dürfen im Lauf keine Pastenrückstände zurückbleiben. Wir haben zerstörte Läufe zu Gesicht bekommen, bei denen nach dem Reinigen nicht alle Pastenreste vom Waffeninhaber gründlich entfernt worden waren.

Wenn mit einem Lauf so oft geschossen wurde, dass verhärtete Rückstände schwierig zu entfernen sind, sollte am besten Paste verwendet werden. Daher sollte man von Zeit zu Zeit mit Paste reinigen. Durch Erfahrung lernt man, welche Reinigung erforderlich ist. Wenn einem dazu noch ein sog. ”Borescope” (Endoskop) zur Verfügung steht, ist das eine tolle Sache – man kann damit den Zustand im Laufinneren einfach überprüfen.


29. Was ist zu tun, wenn es klick macht?

Warten Sie mindestens 30 Sekunden. Richten Sie den Lauf in eine ungefährliche Richtung (Kugelfang) und entfernen Sie die Patrone. Gewöhnlich gibt es zwei mögliche Erklärungen für eine nicht erfolgte Zündung. Entweder hat das Zündhütchen nicht gezündet wie es sollte, oder der Schlagbolzen konnte am Zündhütchen nicht richtig anschlagen. Der Grund hierfür kann z.B. eine schadhafte Feder, eine falsche Hülse oder ein nicht ganz geschlossenes Verschlussstück sein. Stellen Sie sicher, dass sich vor dem nächsten Schuss nichts im Lauf befindet.


30. Wie groß ist beim Rückstoß der Unterschied zwischen einer Normalpatrone und einer Magnumpatrone?

Wenn man nur die Rückstoßenergie gegenüberstellt, ist ein Vergleich einfach. Eine 30-06 mit Standardladung und 11,7 g Geschoss ergibt eine Energie von 30 J, wogegen eine .300 Win. Mag. mit dem gleichen Geschoss, aber 915 m/s, eine Energie von 44 J erzeugt. Eine .378 Weatherby bringt 95 J und eine große Patrone wie die .505 Gibbs erzeugt 149 J.

Der empfundene Rückstoß ist davon abhängig, wie schnell dieser kommt und wie schwer die Waffe ist. Bei einer 378 Weatherby wird der Rückstoß von den meisten als stärker als bei einer .505 Gibbs empfunden, und zwar aufgrund des Geschossgewichts und der Geschwindigkeit. Mit einem guten, breiten Rückschlagminderer und einem geraden Schaft lässt sich der Rückschlag effektiv vermindern.


31. Kann man unterschiedliche Zündhütchen problemlos verwenden?

Alle Zündhütchen sind für den vorgesehenen Verwendungszweck zwar geeignet, jedoch sollten nicht unterschiedliche Varianten von Zündhütchen verwendet werden. Der Anschlagpunkt kann sich bei Verwendung eines anderen Zündhütchens verändern. Je nach Zündhütchen kann der Unterschied 10 m/s betragen, wobei sich auch der Druck entsprechend verändert. Es ist davon auszugehen, dass die Zündhütchen auch Auswirkung auf die Laufschwingungen und damit auf die Präzision und Trefflage haben.


32. Warum stimmt die Geschossbahn nicht mit den Tabellendaten überein?

Für einen echten Vergleich müssen bei einem Test die exakt gleichen Voraussetzungen gegeben sein. Beispielsweise müssen das Schießstativ, die Anschlagstellung der Waffe sowie der Schießwinkel gleich sein, damit der Grund für unterschiedliche Trefflagen nicht etwas anderes als die Geschossbahn sein kann.

Ein Grund kann sein, dass die Geschwindigkeit nicht gleich ist. Alle Hersteller messen den Druck und die Geschwindigkeit von Läufen, die fast den Mindestmaßen entsprechen, sowohl bei Patronenlagern als auch bei Läufen. Dies erfolgt aus Sicherheitsgründen. Die Waffenhersteller versuchen ebenfalls, Probleme mit zu hohem Druck zu vermeiden und berücksichtigen bei ihren Maßen bestimmte Plustoleranzen. Wenn diese Maße größer sind als die Maße der Munitionshersteller, ergibt dies eine Verringerung bei Druck und Geschwindigkeit.

Natürlich bewirken abgenutzte oder kurze Läufe ebenfalls eine niedrigere Geschwindigkeit. Mit hoher Wahrscheinlichkeit gibt es Geschosshersteller, die ihre Ballistischen Koeffizienten durch Berechnungen und nicht durch Messungen nach Schüssen ermittelten. Wenn bei der Berechnung ein zu guter BC (z.B. 0,45 statt 0,38) herangezogen wird, erhält man eine Geschossbahn, die gerader ist als die wirkliche Geschossbahn.


33. Welche Substanzen enthält ein Zündhütchen?

Die Rezeptur hat häufig folgende Zusammensetzung: Bariumnitrat, Bleitrizinat, Kalziumsilizid, Bleidioxid, Schwefelantimon und Tetrazen.

Normal enthält ein Zündhütchen einen Zündsatz von ca. 30 Milligramm.


34. Warum werden einige Hülsen vernickelt?

Dies kann mehrere Gründe haben. Wenn Patronen in einem Ledergürtel aufbewahrt werden, bildet sich auf dem Messing durch die Gerbsäure rasch eine Patina. Aus diesem Grund haben sog. Afrikapatronen oft eine vernickelte Hülse. Viele finden auch, dass vernickelte Hülsen ansprechender aussehen. Die Reibung zwischen Stahl und Nickel ist größer als zwischen Stahl und Messing. Daher ist es vorstellbar, dass die Hülse im Patronenlager etwas weniger gestreckt wird.


35. Was sind die Unterschiede zwischen kaltgehämmertem, gezogenem und geschnittenem Lauf?

Das Ausgangsmaterial für einen gehämmerten Lauf ist ein verhältnismäßig dicker Rohling aus Stahl, der durch Bohren, Reiben und Polieren bearbeitet wird. Danach wird der Rohling über einen Dorn geführt und durch Hämmern geformt, wobei die Form des Dorns der Negativform des Laufes einschließlich der Züge und Felder entspricht. Häufig wird das Stück anschließend poliert. Schließlich wird auch das Patronenlager in bestimmten Kalibern durch Hämmern bearbeitet. Die Fertigung eines solchen Laufes dauert nur wenige Minuten, allerdings ist die Maschinenausrüstung teuer, weshalb diese Methode nur von größeren Herstellern angewandt wird.

Gezogene Läufe (Fertigungsmethode engl. ”button rifling”) werden ebenfalls durch Bohren, Reiben und Polieren bearbeitet. Danach werden die Züge mit einem Ziehgestänge in die Laufwandung gedrückt. Anschließend wird der Lauf mit einem Bleikolben und Schleifpaste poliert. Diese Methode wird von kleineren Herstellern häufig angewendet, da keine teuren Maschinen benötigt werden.

Die älteste Methode ist die Lauffertigung durch Schneiden/Spanen. Die ersten Arbeitsschritte entsprechen denen der zwei vorher beschriebenen Methoden. Danach wird ein Werkzeug durch den Lauf geführt, wobei die Züge in zahlreichen Schritten durch Schneiden bzw. Abspanen geformt werden. Diese Methode ist sehr zeitaufwändig.

Mit all diesen Verfahren lassen sich gute Läufe herstellen. Gezogene oder geschnittene Läufe sind in der Regel die besten.


36. Wie schießt man eine Waffe ein?

Mit einem Zielfernrohr. Hierbei sollte ein gutes Stativ verwendet werden, damit die Waffe stabil angeordnet ist. Richten Sie den Lauf gegen das Ziel und stellen Sie das Zielfernrohr auf das Ziel ein. Danach kann das Einschießen beginnen. Die Anschusstafel sollte groß genug und vollständig sein. Versuchen Sie beim Schießen verschiedene Einstellungen, bis das Ergebnis zufriedenstellend ist. Überprüfen Sie später die eingeschossene Waffe noch ein oder mehrere Male.


37. Wie weit fliegt ein Geschoss?

Dies ist vom Geschoss, von der Geschwindigkeit und dem Schießwinkel abhängig. In der Regel fliegen Geschosse mit einem Schießwinkel von 30-34 Grad am weitesten.

Eine 22 LR erreicht ca. 1,5 km. Ein Jagdgeschoss 6,5 annähernd 5 km und ein schweres .30-Geschoss noch 500 Meter mehr.

Angesichts dieses Umstandes sollte auf den Kugelfang geachtet werden.

 

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